So erstellen Sie bessere Fragebögen für Umfragen

Hier sind 6 konkrete Tipps und Tricks, um bessere Fragebogenumfragen zu erstellen.

Vorbereitung und gute Planung sind entscheidend, um Umfragen zu erstellen, die Ihnen Erkenntnisse für Veränderungen liefern.

Sowohl Winston Churchill als auch Benjamin Franklin sagten einst jeweils auf ihre Art: „To fail to plan is a plan to fail.“

Wer nicht plant, wird scheitern.

Natürlich klingt das auf Deutsch nicht genauso gut, aber die Aussage ist deshalb nicht weniger relevant. Besonders, wenn es um Wissens- und Datensammlung geht, und wenn Ihre Umfrage auf den Gefühlen, Meinungen und Antworten anderer Menschen auf Ihren Fragebogen basiert.

Wie stark Sie den Prozess beeinflussen können, ist natürlich je nach Umfrage unterschiedlich. Aber es ist in jedem Fall entscheidend, dass Sie die Faktoren, die Sie beeinflussen können, auch zu 100 % steuern.

Nur so können Sie den Ablauf gut vorbereitet starten, Umfrageteilnehmenden das bestmögliche Erlebnis bieten und eventuelle Herausforderungen bewältigen.

Überdenken Sie die Antwortkategorien des Fragebogens sorgfältig

Wenn Sie unsicher sind, empfiehlt es sich, lieber eine Stunde zu viel als eine Stunde zu wenig daran zu arbeiten. Nur so können Sie sicherstellen, dass die Antwortkategorien dem Zweck der Umfrage, an der Sie arbeiten, dienen.

Bevor Sie den Fragebogen mit einem Klick an über 1000 Umfrageteilnehmende bzw. alle Personen Ihrer Zielgruppe senden, sollten Sie kurz innehalten und sich selbst nachfolgende 6 Fragen stellen.

Es könnte nämlich sein, dass diese Zeit sich vielfach rentiert.

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1. Entsprechen die Antwortkategorien der Frageformulierung?

Das heißt: Können Umfrageteilnehmende die gestellte Frage überhaupt beantworten?

Normalerweise wird die Antwort darauf „ja“ sein, es sei denn, etwas ist völlig schiefgelaufen.

Aber leider ist es nicht immer so einfach.

Ein klassisches Beispiel ist hier eine Umfrage, bei der man etwas über die Zufriedenheit der Umfrageteilnehmenden mit der Kantine herausfinden möchte. Man fügt eine Antwortkategorie mit nur zwei Antwortmöglichkeiten  ein – „Zufrieden“ oder „Nicht zufrieden“.

Man vergisst also, „Weder zufrieden noch unzufrieden“  oder eine andere Formulierung zur Platzierung genau in der Mitte hinzuzufügen.

Und eine solche Option ist wichtig. Denn wenn Umfrageteilnehmende das Gefühl haben, genau in der Mitte zu liegen mit ihrer Meinung, diese aber nicht ausdrücken können, lassen sie im besten Fall die Frage aus ; im schlimmsten Fall beantworten Sie die Frage nicht ehrlich.

Wenn viele Umfrageteilnehmende nicht ehrlich antworten, riskiert man, dass die Umfrage verzerrt wird.

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2. Sind die Antwortkategorien überschaubar?

Ist es für die Umfrageteilnehmenden einfach, sich einen Überblick über die Antwortmöglichkeiten zu verschaffen und die Antwort zu wählen, die am besten ihrer Meinung entspricht?

Ist das der Fall, sind Sie auf dem richtigen Weg.

Ist das aber nicht der Fall, sollten Sie eventuell Ihren Ansatz ändern. Vielleicht muss die Antwortkategorie von einer Multiskala auf eine einfache Skala geändert werden. Oder Sie müssen Symbole, Smileys und andere Zeichen verwenden, die alles etwas übersichtlicher machen.

Je nach Frage kann die Lösung recht unterschiedlich aussehen. Wenn Sie sich der Herausforderung aber bewusst sind, ergibt sich die Lösung häufig ganz von selbst.

Das Xact-Supportteam und die Beratenden helfen Ihnen natürlich jederzeit gerne, wenn Sie nicht weiter wissen oder eine Frage haben. Zudem bieten wir ein umfangreiches Wissensuniversum, das Sie gerne nutzen können. Sie finden es hier.

Har du brug for hjælp til at komme i gang?

3. Gibt es genügend Antwortmöglichkeiten?

Bei diesem Punkt geht es um eine Kombination der oben genannten Elemente.

Wie bereits erwähnt, ist die Überschaubarkeit entscheidend. Aber es ist gleichzeitig auch wichtig, dass für jede Situation eine Antwortmöglichkeit vorhanden ist – ohne, dass es unübersichtlich wird.

Beispiel: Nehmen wir das Beispiel mit der Kantine von vorhin. Nicht nur die, die sich genau in der Mitte festlegen möchten, werden hier übersehen. Was ist mit jenen, die von der Kantine begeistert sind, und denen, die sie richtig abstoßend finden? Hier empfiehlt es sich, die Optionen „Sehr zufrieden“ und „Überhaupt nicht zufrieden“ hinzuzufügen.

Die Kunst besteht darin, ein Gleichgewicht zwischen Übersichtlichkeit und der Anzahl an Antwortmöglichkeiten zu finden. Es müssen letztendlich alle Möglichkeiten abgedeckt sein und ein zuverlässiges Ergebnis erreicht werden können. 

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4. Sind die Antwortmöglichkeiten ausgewogen formuliert?

Was häufig für Probleme sorgt, sind Antwortmöglichkeiten, die Umfrageteilnehmende bei der Auswahl der Antworten zu stark oder zu wenig beeinflussen.

In einer perfekten Welt hätten alle eine Meinung zu den Dingen des Lebens – auch zu Ihrem Fragebogen. In der Realität ist es aber recht unterschiedlich, zu welchen Themen sich die Menschen eine Meinung bilden.

Nehmen wir noch einmal das Beispiel mit der Kantine von vorhin. Natürlich wird es einige Umfrageteilnehmende geben, die eine klare Meinung haben. Andere allerdings haben noch nie darüber nachgedacht.

Es ist daher wichtig, dass die Formulierung der Fragen und die Optionen in den Antwortkategorien die Umfrageteilnehmenden nicht zu stark in eine bestimmte Richtung drängen. Wenn die Menschen die Fragen nicht wirklich ehrlich beantworten, wird das Endergebnis verfälscht. Es entstehen Zweifel bezüglich der Richtigkeit und Zuverlässigkeit der Umfrage.

 

5. Schließen sich die Antwortkategorien gegenseitig aus und decken sie insgesamt alles ab?

Ihre Antwortkategorien schließen sich dann gegenseitig aus, wenn ein Gleichgewicht zwischen positiven und negativen Antwortmöglichkeiten herrscht.

Das bedeutet, dass es, wenn zwei Antwortmöglichkeiten „Sehr zufrieden“ und „Zufrieden“ lauten, auch zwei Antwortmöglichkeiten geben muss, die „Nicht zufrieden“ und „Sehr unzufrieden“ lauten.
 
Zudem decken Ihre Antwortmöglichkeiten alles ab, wenn Umfrageteilnehmende in jedem Fall eine ehrliche Antwort geben können. Häufig bedeutet das in der Praxis, dass es auch die Optionen „Weiß nicht“ und „Möchte nicht antworten“ geben muss.

Dies soll verhindern, dass Umfrageteilnehmende die Beantwortung vorzeitig abbrechen – oder noch schlimmer – nicht ehrlich antworten, weil einfach die Antwortkategorie fehlt.

6. Sind all Ihre Fragen zielgerichtet?

Bevor Sie den Fragebogen nun wirklich losschicken, sollten Sie Ihre Fragen ein letztes Mal durchlesen.

Sind alle Fragen zielgerichtet auf das vorrangige Ziel der Umfrage? Haben Sie sich im Fragebogen auf das Wesentliche beschränkt? Wird dieselbe Frage mehr als einmal gestellt?

Stellen Sie sich (und eventuell Kolleg:innen) zu jeder Frage folgende Fragen:

  • Ist diese Frage relevant?
  • Beeinflusst diese Frage die Umfrageteilnehmenden?
  • Wird mit der Frage nach mehr als einer  Antwort auf einmal gefragt?
  • Kann die Frage missverstanden werden?
  • Ist die Frage einfach/komplex genug für die Zielgruppe?
  • Passt die Frage zur genutzten Umfragemethode?
  • Entspricht die Frage dem Datenerfassungsniveau, das für Ihre Auswertung wichtig ist?

Zusätzlicher Tipp:
Achten Sie auf folgende vier Frageformulierungen

Wenn Sie alle sechs oben angeführten Fragen zufriedenstellend beantworten konnten, stehen die Chancen für eine erfolgreiche Umfrage gut!

Dieses Sicherheitsnetz ist der letzte Tipp, der berücksichtigt werden sollte. Es geht um vier Frageformulierungen, die man besonders genau betrachten sollte.

Die Fragen und die Art der Fragestellung sind nämlich genau das Element, durch welches eine Umfrage erst zusammenhängt.

Seien Sie besonders achtsam, wenn diese vier Wörter in Ihren Fragen auftauchen:

  • Und – Sind Sie sicher, dass Sie nicht zwei Fragen gleichzeitig stellen?
  • Oder – Dieselbe Problemstellung wie oben angeführt. 
  • Wenn – Überlegen Sie, ob die Frage zu hypothetisch sein könnte.
  • Nicht – Wenn Sie eine JA/NEIN-Antwort erhalten möchten, kann die Beantwortung schwer fallen, wenn die Frage „nicht“ enthält.

Morten Holm Therkildsen

Surveyekspert

Consultant

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