WCAG

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Ihre Umfragen für alle zugänglich machen

Indem Sie Ihre Umfragen für alle zugänglich machen, erhöhen Sie die Rücklaufquote und bieten allen Umfrageteilnehmenden ein gutes Benutzererlebnis. Auch jenen, die beispielsweise eine Sehbehinderung haben, farbenblind sind oder eine Körperbehinderung haben.

Eine hohe Rücklaufquote ist äußerst wichtig, wenn Sie die Zufriedenheit, das Wohlergehen oder die Haltungen Ihrer Umfrageteilnehmenden mithilfe eines Fragebogens erforschen möchten. Je einfacher die Beantwortung ist, desto höher ist die Rücklaufquote. Und je höher diese ist, desto sicherer können Sie sein, dass Ihre Umfrage so repräsentativ wie möglich ausfällt. Und natürlich werden Ihre Handlungsoptionen und die Möglichkeit, eine entscheidende Veränderung herbeizuführen, deutlich besser, je mehr Personen antworten.

Aber wussten Sie, dass bis zu 15 Prozent der Bevölkerung von irgendeiner Art Einschränkung betroffen ist? Das bedeutet, dass sie sich beispielsweise den Text vorlesen lassen müssen, um digitale Angebote wie Websites, Dokumente oder Umfragen, die Sie mit Xact by Rambøll erstellen, nutzen zu können.

Daher empfiehlt es sich, auf die Barrierefreiheit online zu achten – auch, wenn Sie Fragebögen für Umfragen erstellen. Für die Webseiten und Anwendungen von Behörden ist dies sogar verpflichtend.

Am 23. September 2020 wurde das bestehende EU-Gesetz nämlich erweitert. Nun müssen sämtliche öffentliche Webseiten durch die WCAG 2.1. die internationalen Normen für Barrierefreiheit im Netz einhalten – egal, ob sie alt oder neu sind.

Für Hunderte von Kund:innen im öffentlichen und privaten Sektor setzen wir daher einen neuen Standard dafür, wie die gültige Gesetzgebung und die Normen in unserer Branche umgesetzt werden sollten. Und darauf sind wir stolz.

Was sind die WCAG 2.1?

  • Die WCAG (Web Content Accessibility Guidelines) sind internationale Normen für die Barrierefreiheit im Internet. Seit 2008 haben sie das Ziel, allen denselben Zugang zum Internet zu ermöglichen, ganz egal, ob eine Beeinträchtigung vorliegt oder nicht.
  • Hinter den Webnormen steht das World Wide Web Consortium (W3C). Die Normen wurden auf der Grundlage von vier Hauptprinzipien formuliert: Webseiten und digitale Dienste müssen 1. wahrnehmbar, 2. bedienbar, 3. verständlich und 4. robust sein.
  • Die WCAG-Normen werden laufend aktualisiert und überarbeitet. Die derzeit gültigen WCAG 2.1 aus dem Jahr 2018 umfassen weitere klar definierte Einschränkungsgruppen, wodurch mehr Anforderungen erfüllt werden müssen.
  • Die EU führte 2018 das Gesetz ein, das besagt, dass sämtliche neuen öffentlichen Websites und Anwendungen den aktualisierten WCAG 2.1 entsprechen müssen. Am 23. September 2020 wurde das Gesetz erweitert, sodass es nun auch für ältere Websites gilt, die früher noch ausgenommen waren.

Was bedeuten die WCAG für Ihren Fragebogen?

  • Ein Fragebogen sollte natürlich unabhängig vom Gesetz stets gemäß den WCAG‑2.1-Normen erstellt werden. Sie als öffentliche Instanz sollten Ihr Möglichstes tun, damit alle Zugang zu Ihrer Kommunikation haben. Primär natürlich aufgrund der Rechte der Bürger:innen. Das bedeutet aber gleichzeitig, dass mehr Menschen antworten, dass Sie mehr repräsentative Daten erhalten, einen besseren Einblick gewinnen und eine bessere Entscheidungsgrundlage haben.
  • Die WCAG-Normen sind auf drei Ebenen unterteilt – A, AA und AAA. Das EU-Gesetz schreibt vor, dass öffentliche Webseiten der Ebene AA entsprechen müssen. Sie müssen somit nicht weniger als 50 Vorschriften erfüllen.
  • Mit Xact by Rambøll können Sie Ihre Umfragen aber ganz einfach zugänglich machen und gleichzeitig die Norm WCAG 2.1 AA einhalten. Wir haben dafür gesorgt, dass Sie Ihre Fragebögen so erstellen können, dass möglichst viele antworten können – ungeachtet einer eventuellen Beeinträchtigung.
  • Unser Hauptfokus lag darauf, dass Sie einen Fragebogen erstellen können, der die Vorschriften der WCAG 2.1 zu 100 % erfüllt.
  • Da SurveyXact aber ein äußerst flexibles Umfragesystem ist, in dem Sie als Benutzer:in den Fragebogen selbst gestalten und formulieren, können Sie leicht unbewusst das Gegenteil tun. Es geht daher in hohem Maße um Ihre Entscheidungen bei der Gestaltung des Fragebogens. Das Wichtigste ist, dass Sie innehalten und sich in die Umfrageteilnehmenden hineinversetzen, wenn Sie den Fragebogen erstellen.

Die vier Prinzipien der Barrierefreiheit

Die WCAG-Normen basieren auf vier Fokusbereichen, mit deren Hilfe die Websites für alle Benutzer:innen zugänglich und anwendbar gemacht werden sollen, unabhängig von ihrer Ausgangslage.

1. Wahrnehmbar
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Es muss allen Benutzer:innen leicht gemacht werden, die Informationen wahrzunehmen, wenn sie einen Fragebogen erhalten. Das gilt sowohl für die verständliche Formulierung der Fragen, aber besonders auch dafür, dass sich alle – auch Personen mit Sehbehinderung – bei Ihrer Umfrage orientieren können. Das bedeutet unter anderem, dass sämtlicher, nicht-textlicher Information wie Bildern, Grafikelementen und eventuell angegebenem Ton- und Videoinhalt ein beschreibender Text beiliegen muss, sodass eine Vorlesehilfe oder eine sonstige Hilfstechnologie den Inhalt verstehen kann. 

Denken Sie daran, dass eine sehr pädagogische Illustration mit einem Pfeil zum Weiterklicken nicht sehr hilfreich ist, wenn Umfrageteilnehmende diesen nicht sehen können.

Der Inhalt muss daher wirklich deutlich erkennbar sein, sowohl für Umfrageteilnehmende mit Sehbehinderung als auch für Personen mit kognitiven Einschränkungen und Lernschwierigkeiten – und zwar durch einen beschreibenden Text. Somit können sämtliche Elemente Ihres Fragebogens mit technischen Hilfswerkzeugen wie beispielsweise Vorlesehilfen erkannt werden. 
 
 
 
2. Bedienbar

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Sämtliche Fragebögen müssen ausschließlich mit Maus oder Tastatur beantwortet werden können. Daher ist es wichtig, dass stets deutlich sichtbar ist, wo auf der Seite man sich gerade befindet. Man muss sich orientieren können. 

 

3. Verständlich

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Der gesamte Inhalt des Fragebogens muss leicht verständlich sein. Alle müssen die Anweisungen ohne zusätzliche Anleitung verstehen und ausführen können – ganz egal, ob eine Einschränkung vorliegt oder nicht. Dies kann beispielsweise sichergestellt werden, indem Begriffe, Navigations- und Funktionsbeschreibungen einheitlich benannt werden. Sie müssen dabei auch pädagogisch denken. Wie sollen Umfrageteilnehmende antworten? Muss man eine bestimmte Taste betätigen? Wie klickt man weiter, wenn man geantwortet hat? Erklären Sie all das in einem leicht verständlichen Text.

 

4. Robust
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Der WCAG-Begriff robust bedeutet „technisch kompatibel“. Kurz erklärt heißt das, dass der gesamte Fragebogen – Navigation, Funktion, Inhalt usw. – mit den gängigen Browsern und Hilfstechnologieoptionen kompatibel sein muss. Es empfiehlt sich daher, besondere Funktionen, die Sie mithilfe von Scripts oder Code hinzufügen, zu vermeiden.

 

Wie können Sie die vier Prinzipien einhalten?

  • Beschreiben Sie Bilder stets mit einem ergänzenden Text.

  • Links müssen eindeutig beschrieben werden, damit Umfrageteilnehmende wissen, wohin sie weitergeleitet werden.

  • Beschreiben Sie allgemein, wie die einzelnen Eingabefelder und Validierungen aufgefasst werden können, wie sich die Umfrageteilnehmenden durch den Fragebogen bewegen und antworten können. Überlegen Sie pädagogisch und versetzen Sie sich in die Lage der Umfrageteilnehmenden.

  • Vermeiden Sie Drop-Down-Menüs und kreative Fragetypen wie beispielsweise Slider oder Stellenwertordnungen, da diese mehreren Kriterien der WCAG nicht gerecht werden. Sie sollten daher bei den gängigsten Frageformaten bleiben.
  • Achten Sie auf die Schriftgröße und den Kontrast. Transparente Hintergründe und helle Farben sehen gut aus, können aber für Umfrageteilnehmende mit Sehbehinderung schwierig zu lesen sein. Halten Sie sich an unsere Standardvorlagen, in denen wir den richtigen Kontrast garantieren.

  • Halten Sie sich allgemein an Standardelemente. Wenn Sie besondere Scripts oder Ähnliches anwenden, kann nicht gewährleistet werden, dass Vorlesehilfen oder sonstige Hilfstechnologieoptionen diese erkennen können.

Wir empfehlen folgende Fragetypen:

  • Kategoriefragen
  • Matrixfragen
  • Textfelder
  • Kommentarfelder
  • Zahlenfelder
  • Absatztexte
  • Für Matrixfragen und Kategoriefragen können Sie gerne auch die Standard-Smileys von Xact verwenden

 

Müssen auch Privatunternehmen die WCAG einhalten?

Ja und nein. Privatunternehmen müssen laut Gesetz die Norm WCAG 2.1 AA nicht einhalten. Es werden keine Strafen verhängt, weder von der EU, noch von der W3C – ganz egal, wie unzugänglich die Webseite oder der Fragebogen eines Unternehmens ist.

Aber es ist natürlich ethisch und vorteilhaft, sich in die Lage der Umfrageteilnehmenden zu versetzen. Eine hohe Rücklaufquote ist stets erstrebenswert, ganz egal, welchen Zweck Sie mit der Datenerfassung verfolgen. Gleichzeitig haben Privatunternehmen auch eine große soziale Verantwortung, die in diesem Fall relativ einfach übernommen und getragen werden kann. Und es ist doch recht wahrscheinlich, dass die Anforderungen der WCAG in Zukunft auch von Privatunternehmen verpflichtend eingehalten werden müssen. Warum also nicht jetzt schon vorsorgen?

Möchten Sie mehr darüber erfahren?

Können Sie gerne unseren Senior Consultant der Abteilung Stakeholder Intelligence, Kasper Dahl, kontaktieren, wenn Sie mehr über die Barrierefreiheit bei Ihren Umfragen erfahren möchten. 

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Kasper Dahl

Senior Consultant

+45 51 61 74 54

kasd@ramboll.com