Wie der Prozess der Fragebogenentwicklung gelingt

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In 5 Schritten zum erfolgreichen Fragebogen

Das Kernstück eines jeden Befragungsprojekts ist der Fragebogen selbst. Daher empfiehlt es sich, Energie und Zeit in einen durchdachten sowie gezielten Prozess der Fragebogenentwicklung zu investieren. Eine gute Steuerung dieses Prozesses fördert die Entwicklung eines Fragebogens, der den Erwartungen und Zielen der Organisation entspricht und gleichzeitig handhabbar für alle Beschäftigten der Organisation ist. Damit dies gelingt, empfehlen wir, die folgenden fünf Schritte zu durchlaufen.

Schritt 1: Erkenntnisinteresse bestimmen

Das Erkenntnisinteresse bildet die Grundlage für einen guten und erfolgreichen Fragebogen. Deshalb stellen wir direkt zu Beginn der Fragebogenentwicklung gezielte Fragen zu den Erwartungen und Zielen, die von Seiten der AOK Baden-Württemberg mit dem Projekt verbunden werden: Welche Ziele werden mit dem Befragungsprojekt verfolgt? Wann ist die Befragung ein Erfolg? Was darf nicht passieren? Um das Erkenntnisinteresse umfassend bestimmen zu können, ist es bei der Beantwortung dieser Fragen wichtig, sowohl die Befragung an sich als auch den sich anschließenden Folgeprozess zu betrachten.
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Schritt 2: Fragebogenentwurf erstellen

Aufbauend auf dem Erkenntnisinteresse wird der erste Fragebogenentwurf konzipiert. Wir legen dabei großen Wert darauf, dass wissenschaftliche Frageitems und Skalen verwendet werden, welche die zu erfassenden Dimensionen adäquat abbilden und den wissenschaftlichen Qualitätsstandards entsprechen. Ebenso wichtig ist es, dass die Fragen auch „funktionieren“, d.h. die Beschäftigten sich in den Formulierungen wiederfinden und die Items gleichzeitig eine konkrete Ableitung von Handlungsempfehlungen für den Folgeprozess ermöglichen.

Bei der Entwicklung von Fragebögen können wir auf unser MAB-Toolkit zurückgreifen, welches eine Vielzahl von Befragungsdimensionen und Frageitems zu diversen Themenbereichen umfasst. Zudem verwenden wir wissenschaftlich fundierte Fragebögen, wie zum Beispiel den COPSOQ (Copenhagen Psychosocial Questionnaire; Kristensen, Hannerz, Høgh, & Borg, 2005), die Ihnen einen Vergleich mit externen Benchmarkwerten ermöglichen. Gerne berücksichtigen wir auch bereits bestehende Fragebögen der Organisationen, mit denen wir zusammenarbeiten, und passen diesen nach Bedarf an. Dies bietet sich insbesondere dann an, wenn ein Vergleich der Befragungsergebnisse aus verschiedenen Jahren erfolgen soll.

Schritt 3: Fragebogen final anpassen

Wir verstehen die Fragebogenentwicklung als Prozess. Am Ende dieses Prozesses steht ein Fragebogen, der den individuellen Wünschen und Bedürfnissen der Organisation entspricht. Deshalb empfehlen wir, Zeit dafür einzuplanen, den Fragebogenentwurf in Zusammenarbeit mit den verschiedenen Beteiligten Schritt für Schritt anzupassen, bis ein passender finaler Fragebogen entstanden ist.

Schritt 4: Abstimmung mit den Interessenvertretungen

Nach der Finalisierung des Fragebogens gilt es, diesen mit den Interessenvertretungen der Organisation abzustimmen. Wir empfehlen, diese bereits zu Beginn des Befragungsprojekts mit einzubeziehen. Die so geschaffene Transparenz erleichtert den anschließenden Ab- und Zustimmungsprozess. Zu den Interessenvertretungen zählen u.a. Gleichstellungsbeauftragte, Schwerbehindertenvertretung sowie Datenschutzbeauftragte. Insbesondere muss der Fragebogen auch dem Personalrat vorgelegt werden, welcher diesem final zustimmen muss.

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Schritt 5: Pretest durchführen

Abschließend empfehlen wir die Durchführung eines Pretests. Hier haben die Projektgruppe und ausgewählte weitere Beschäftigte die Möglichkeit, den Fragebogen nochmals auf Verständlichkeit und Anwendbarkeit zu prüfen. Dabei spielen beispielsweise die Überprüfung von Barrierefreiheit oder die Kompatibilität mit den internen IT-Systemen eine Rolle. Sobald der Pretest erfolgreich abgeschlossen ist und gegebenenfalls noch kleine Änderungen vorgenommen wurden, ist der Prozess der Fragebogenentwicklung abgeschlossen.


Quellenverweise:

Kristensen, T. S., Hannerz, H., Høgh, A., & Borg, V. (2005). The Copenhagen Psychosocial Questionnaire-a tool for the assessment and improvement of the psychosocial work environment. Scandinavian journal of work, environment & health, 438-449.

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